Einmal einer Papstaudienz beiwohnen, mit den verantwortlichen Würdenträgern des Vatikans reden und die sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen Räumlichkeiten besichtigen – diese einmalige Chance bot sich einer Delegation von mehreren Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft vom 16. bis 20. September. Mit von der Partie war auch die Bramfelder SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Regina Jäck.
Als erstes stand nach der Ankunft ein Treffen mit dem Prälaten Professor Kemper am Campo Santa Teutonico (Deutscher Friedhof) auf dem Programm. Kemper war von 1989-2003 im Auswärtigen Amt tätig und ist durch zahlreiche Veröffentlichungen zur christlichen Kunstgeschichte hervorgetreten. Der Prälat erklärte der Besuchergruppe die Sixtinische Kapelle mit ihren Gemälden von Michelangelo.
Im Anschluss gab es ein Gespräch mit dem Leiter des Presseamtes des Vatikans und Direktor vom Radio Vatikan, Federico Lombardi SJ, hier erhielten die Besucher einen Einblick in die Medienwelt des Vatikans.
Am nächsten Tag war die Gruppe zu einem Gespräch mit Nuntiatur-Rat Prälat Dr. Stephan Stocker im Staatssekretariat des Vatikans eingeladen. Dr. Stocker gab einen Einblick in den Vatikan als Staat: Der Vatikan ist eine absolute Monarchie mit dem Papst als Staatsoberhaupt mit 750 Staatsbürgern. Daran schloss sich ein Gespräch mit Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen über seinen Aufgabenbereich an.
Es folgte ein Treffen mit dem Präsidenten und Generaldirektor der Vatikanbank IOR, Ernst von Freyberg. Die Besucher erhielten Informationen über die von Papst Franziskus eingeführten Neuerungen innerhalb des Bankhauses, das die Geschäfte der katholischen Kirche in der gesamten Welt tätigt. Die vom neuen Papst eingerichtete Kommission hat das Ziel, das Gebaren der Vatikanbank stärker mit der Mission der Kirche in Einklang zu bringen und mehr Transparenz in das vatikanische Finanzwesen zu bringen.
Der eigentliche Höhepunkt der Reise war die Teilnahme an einer Generalaudienz des Papstes auf dem Petersplatz mit rund 80.000 Menschen. Der Papst fuhr mit dem Papa-Mobil eine Dreiviertelstunde durch die Menschenmenge und suchte den Kontakt zu den Menschen. Anschließen verlas der Papst seine Botschaft und die verschiedenen Delegationen wurden in ihrer Landessprache begrüßt. Die Hamburger Delegation hatte in der dritten Reihe Platz gefunden und konnte alles sehr gut beobachten.
Regina Jäck, rückblickend auf die Reise: „ Es war alles sehr beeindruckend, wir konnten einen guten Einblick hinter die Mauern des Vatikans bekommen und sind mit vielen neuen Gedanken wieder nach Hause gefahren. Höhepunkt der Reise war die Generalaudienz beim Papst Franziskus, die alle Mitglieder der Delegation sehr begeistert hat.“