Anlässlich des Sehbehindertentages am 6. Juni weist die SPD-Bundestagsfraktion darauf hin, dass auch Menschen mit einer Sehbehinderung selbstbestimmt und möglichst ohne Barrieren in ihrem Alltag zurechtkommen müssen. Das ist noch lange nicht selbstverständlich, denn noch immer gibt es zahlreiche Barrieren.

Die Corona-Krise verdeutlicht, vor wie viele Herausforderungen Menschen mit Sehbehinderungen tagtäglich gestellt werden: Viele Hinweisschilder auf Corona-Regeln, etwa beim Einkaufen, in Behörden und im öffentlichen Personennahverkehr hängen lediglich gedruckt aus. Auch gesonderte Ein- und Ausgänge in Einkaufszentren sind für Menschen je nach Grad der Sehbehinderungen nicht ohne weiteres erkennbar. Das gilt auch für kurzfristig geänderte Abfahrtszeiten auf Bushalteschildern.

In einer Gesellschaft mit einem wachsenden Anteil älterer Menschen, müssen wir verstärkt auf das Thema Barrierefreiheit achten. Hier sind insbesondere unsere Städte und Gemeinden gefragt. Die Kommunen können etwa mit dem Bau barrierefreier Gebäude oder barrierefreie Haltestellen im öffentlichen Personennahverkehr viel für Inklusion tun. Entscheidend für die richtigen Maßnahmen ist der Grundsatz: ‚Nichts über uns ohne uns‘. Dieser wichtige Grundsatz kann dort am besten verwirklicht werden, wo Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen von Anfang an, in die Planungen eingebunden werden. Sie wissen aus ihrer ganz persönlichen Erfahrung, worauf es wirklich ankommt und deshalb sollten wir alle in unserem Alltag, aber besonders auch politisch Verantwortliche in den Rathäusern und den Räten frühzeitig diesem wichtigen Leitsatz folgen.