Bei einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus wurde die GUT GEFRAGT gGmbH geehrt. Sie betreibt Meinungsforschung in sozialen Angeboten in Hamburg und Umgebung und ist spezialisiert auf die Befragung von Menschen mit Behinderung. Ziel der Arbeit von GUT GEFRAGT ist es, dass Menschen mit Behinderung Gehör und gesellschaftliche Teilhabe verschafft werden. Das schafft unter anderem das Projekt „Starke Beiräte“, welches Interessenvertretungen, etwa in Wohneinrichtungen oder Werkstätten für Menschen mit Behinderung, darin schult, ihre Mitbestimmungsrechte bestmöglich wahrzunehmen. Die Beiräte vertreten als „Experten in eigener Sache“ ihre Interessen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur inklusiven Weiterentwicklung solcher Angebote. GUT GEFRAGT hat im vergangenen April bereits den Hamburger Inklusionspreis 2021 erhalten.
Katharina Fegebank, Gleichstellungssenatorin: „Es ist großartig, dass wir in Hamburg so ein bundesweit einmaliges Projekt zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention haben. Teilhabe, Mitsprache und Mitbestimmung sind ganz entscheidende Faktoren beim Thema Inklusion und ich freue mich, dass durch die Arbeit von GUT GEFRAGT und die ehrenamtlich engagierten Menschen mit Behinderungen unsere Stadt jeden Tag ein Stück inklusiver wird. Mein Dank gilt allen, die jeden Tag ihr Herzblut in diese wertvolle Arbeit stecken, um die Teilhabe in Wohneinrichtungen und Werkstätten stetig zu verbessern.“
Hermann Veser, Geschäftsführer GUT GEFRAGT gGmbH: „Mit unseren Evaluationen nach dem Peer-Prinzip sorgen wir dafür, dass Menschen mit Behinderung gehört werden. Wir lassen sie für sich selbst sprechen und geben ihre Meinungen und Wünsche an die ausschlaggebenden Stellen weiter. Zu oft wird ohne sie über sie entschieden. Deshalb hat sich GUT GEFRAGT zum Ziel gesetzt, das zu ändern. Wir arbeiten auf Augenhöhe mit Menschen mit Behinderung zusammen und unterstützen sie dabei, ihr Leben besser zu gestalten und gesellschaftlich mitzubestimmen. Zum Beispiel mit dem Projekt Starke Beiräte, welches Menschen mit Behinderung notwendige Kenntnisse zur Selbstermächtigung an die Hand gibt. Ich freue mich, dass unsere Arbeit heute mit einem Senatsempfang gewürdigt wurde und bedanke mich ganz herzlich bei allen, die sich mit uns für eine inklusive Gesellschaft einsetzen – besonders bei den ehrenamtlichen Beiräten, die sich in eigener Sache engagieren.“
Hintergrund
GUT GEFRAGT setzt seit Jahren das Peer-Prinzip im Rahmen der Qualitätssicherung von Angebotsleistungen in der Behindertenhilfe ein. Dabei geht es in erster Linie um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mit und für Menschen mit Behinderung. Denn für die Inanspruchnahme dieser Rechte brauchen viele von Ihnen im Alltag und bei der Arbeit Unterstützung.
Das Unternehmen beschäftigt ausgebildete Fachkräfte, die ebenfalls Lernschwierigkeiten und Behinderungen haben auf dem ersten Arbeitsmarkt und geht bei dem Motto „Nicht ohne uns über uns“ mit bestem Beispiel voran. So können soziale Angebote für Menschen mit Behinderung für alle Beteiligten bestmöglich weiterentwickelt werden.
Das Projekt „Starke Beiräte“ schult die Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderung hinsichtlich aktueller rechtlicher Grundlagen, methodischer Kenntnisse zur Evaluation der Lebens- und Arbeitsbedingungen und gibt ihnen das nötige Werkzeug an die Hand, um ihre Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte wahrnehmen zu können.
Die ersten Schulungen der Trainingsreihe haben im Februar dieses Jahres begonnen und richten sich vor allem an Wohnbeiräte und Werkstatträte in Assistenzangeboten für Menschen mit Behinderung. Es nehmen bislang 25 Beiratsmitglieder aus zwei Werkstätten und fünf Wohnangebote daran teil. Während des Trainings erhalten die Beiräte durchgehend Unterstützung auf Peer-Ebene.
Weitere Informationen über die GUT GEFRAGT gGmbH finden Sie hier:
www.gutgefragt.hamburg.