Die Sozialbehörde hat mit zwei weiteren Leistungserbringern der Eingliederungshilfe Trägerbudgets vereinbart. Die neuen Rahmenvereinbarungen mit der auxiliar GmbH und dem Lebenshilfe-Verbund Hamburg gelten bis Ende 2028 und orientieren sich dabei an der Laufzeit der Vereinbarungen, die im vergangenen Jahr bereits mit sechs weiteren Leistungserbringern in der Eingliederungshilfe abgeschlossen wurden.
Mit den Trägerbudgets wird eine sozialräumliche, personenzentrierte und partizipative Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe in Hamburg sichergestellt. Die Leistungserbringer der Eingliederungshilfe erhalten eine Finanzstruktur, mit der sie flexibler auf die Bedarfe von Menschen mit Behinderung reagieren und Angebote für Menschen mit komplexen Behinderungen und sehr hohen Unterstützungsbedarfen verbessern können. Verträge mit mehrjähriger Laufzeit erlauben es zudem, neue Projekte zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe auszuprobieren. Auf diese Weise wird der Mensch in den Mittelpunkt der Assistenzleistungen gestellt. Zudem erhöht sich sowohl für die Leistungserbringer als auch die Freie und Hansestadt Hamburg die Planungssicherheit, der Verwaltungsaufwand verringert sich und es können mehr Ressourcen in die Assistenz von Menschen mit Behinderung fließen.
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, ihr Leben selbstbestimmt und nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten zu können. Die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe ist damit eng verknüpft und konnte in den zurückliegenden Jahren mit Hilfe der Trägerbudgets erfolgreich vorangebracht werden, um Menschen mit Behinderung zu stärken. Mit der Unterzeichnung der beiden weiteren Trägerbudgets haben wir nun insgesamt acht Leistungserbringer in der Eingliederungshilfe, die vertraglich bis Ende 2028 Leistungen im Rahmen dieser Budgets erbringen. Die auxiliar GmbH unterstützt besonders Menschen mit seelischen Behinderungen. Beim erstmalig im Trägerbudget befindlichen Verbund Lebenshilfe Hamburg ist der Aspekt der Selbsthilfe ein prägendes Merkmal.“
Dr. med. Stephanie Wuensch, Geschäftsführerin auxiliar GmbH: „Gerade als spezialisierter Träger mit ausschließlich Angeboten für Menschen mit psychischer Erkrankung bzw. seelischer Behinderung sind wir besonders froh über das Trägerbudgetkonzept. Ergänzend zur individuellen seelischen Stabilisierung im Rahmen der Assistenz können wir durch die Projektarbeit innovative Entwicklungen zur Teilhabe und Rehabilitation von Menschen mit psychischen Erkrankungen ermöglichen.“
Axel Graßmann, Geschäftsführung Lebenshilfe Landesverband Hamburg e. V.: „Die Lebenshilfe setzt sich als Selbsthilfeverband seit 1960 für die Anliegen von Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Familien in Hamburg ein. Wir freuen uns, dass wir unsere Erfahrung im Rahmen des Trägerbudgets einbringen können.“
Hamburg nimmt mit den Trägerbudgets bundesweit eine Vorreiterrolle bei der Gestaltung einer zeitgemäßen und an den Bedarfen der Menschen orientierten Eingliederungshilfe ein. Insgesamt stehen in den Jahren 2024 bis 2028 auf Grundlage dieser Trägerbudgets Mittel in Höhe von rund 1,5 Mrd. Euro zur Verfügung.