Die rot-grünen Regierungsfraktionen machen sich in einem gemeinsamen Antrag dafür stark, dass die Finanzierung der Umgestaltung des umstrittenen Kriegerdenkmals in Bramfeld sichergestellt wird (siehe Anlage). Die Gesamtkosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 440.000 Euro. Aus Mitteln des Sanierungsfonds soll die Bürgerschaft 260.000 Euro zur Verfügung stellen. 160.000 Euro kommen aus dem investiven Quartierfonds und weitere 20.000 Euro aus bezirklichen Sondermitteln der Bezirksversammlung Wandsbek.

Regina Jäck, Andreas Ernst und Lars Pochnicht vor dem Bramfelder Denkmal

Dazu Regina Jäck, Abgeordnete der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Mitglied im Kulturausschuss: „Die Nationalsozialisten haben 1935 ein martialisches Kriegerdenkmal in Bramfeld eingeweiht. Es diente ausschließlich der Kriegsverherrlichung und war zuletzt ein Treffpunkt von Neonazis. Diesen toxischen Ort wollen wir durch eine Neugestaltung seiner Wirkung berauben und den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft endlich angemessen gedenken.“

Hintergrund:
Eine Umgestaltung des Ehrenmals am Alten Teich in Bramfeld ist seit Jahrzehnten Teil der öffentlichen Debatte in Bramfeld und über die Stadtteilgrenzen hinaus. Das 1935 im Geiste des Nationalsozialismus errichtete Kriegerdenkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges von 1914-1918 verherrlicht Krieg und Gewalt. Hierfür steht unter anderem der heroische Soldat in der Mitte des Denkmals, welches gerade zum Volkstrauertag zum Versammlungsort von Rechtsradikalen wurde. Im Frühjahr 2016 lobte die Bezirksversammlung Wandsbek einen Wettbewerb aus, um eine Umgestaltung und Kommentierung des Denkmals zu erreichen und trotzdem das Denkmal zu erhalten. Neben den Fraktionen der Bezirksversammlungen waren auch eine Vielzahl von Multiplikatoren im Stadtteil eingebunden, um eine breite gesellschaftliche Mehrheit für diese Umgestaltung zu erzielen. Mit einer Vielzahl von Einreichungen war dieser Wettbewerb ein voller Erfolg. Im Mai 2019 wurde der Entwurf einer Hamburger Innenarchitektin einstimmig ausgewählt.