Hochschulen gestalten gesellschaftliche Denk-, Entscheidungs- und Handlungsprinzipien. Ihre Aufgabe geht damit weit über ihren primären Auftrag von Forschung und Lehre hinaus. Sie sind dazu da, Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, damit aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen gemeistert und Teilhabe für alle Menschen ermöglicht werden können. Hochschulen übernehmen damit soziale Verantwortung und sind Motor für die Entwicklung unserer Gesellschaft.

Für Universitäten und Hochschulen heißt das, ihre Studierenden vorzubereiten und zu befähigen, Inklusion erlebbar und erfahrbar für sie zu machen, für die unterschiedlichen Bedarfe von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren und von Expert*innen in eigener Sache zu lernen. Das Studium kann das Fundament für eine inklusive Führung bilden und so Chancengleichheit und Partizipation stärken!

Zahlreiche Hochschulen befassen sich bereits auf vielfältige Weise mit dem Themenfeld Inklusion. Wissenschaftler*innen forschen, lehren und betrachten die Herausforderungen und Chancen der Inklusion aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie folgen damit den Empfehlungen der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention, auch im Hochschulbereich die Menschenrechtsbildung systematisch zu verankern.

Im Rahmen eines Fachtages möchten wir Ihre Expertise nutzen und uns mit Ihnen darüber austauschen, wie das Leitziel Inklusion durch Hochschulbildung in Hamburg konsequent weiterverfolgt und dauerhaft implementiert werden kann. Kurzum: Wie können wir eine inklusive Hochschule gemeinsam voranbringen?

Die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, Ulrike Kloiber, lädt Sie hiermit herzlich zum Fachtag „Bildung all inclusive – vom Studium in die Gesellschaft wirken“ ein.

Zeit: 08. September 2022, 09:00 – 16:00 Uhr
Ort: Martinistraße 52, Campus Lehre – Gebäude N55, 20246 Hamburg

Der Fachtag richtet sich insbesondere an Führungskräfte, Entscheider*innen aus Politik und öffentlicher Verwaltung, Lehrende, Universitäts- und Hochschulmitarbeitende sowie Studierende.

Anmeldung
Bitte senden Sie den beigefügten Anmeldebogen ausgefüllt an unser Funktionspostfach inklusionsbuero@bwfgb.hamburg.de. Die Anmeldefrist endet am 22.08.2022.
Bitte nehmen Sie das beigefügte Informationsblatt zum Datenschutz zur Kenntnis und stimmen Sie diesem im Anmeldebogen zu.
ACHTUNG! Die Anzahl der Plätze ist begrenzt und werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt!

Barrierefreiheit
Wenn Sie eine besondere Unterstützung benötigen, melden Sie uns diese bitte über den beigefügten Anmeldebogen mit. Die Information zum Unterstützungsbedarf benötigen wir aus Planungsgründen bis zum 14.08.2022.

Programm

09:00 Uhr Begrüßung und Einführung
Frau Katharina Fegebank
2. Bürgermeisterin und Senatorin der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke

Frau Ulrike Kloiber
Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen

09:30 Uhr Disability Studies – Dreh- und Angelpunkt für den Inklusionsprozess in Theorie und Praxis
Impulsvorträge
Frau Prof. Dr. Swantje Köbsell
Universität Bremen

Frau Prof. habil. Mag. Dr. Susanne Dungs
FH Kärnten

10:30 Uhr Kaffeepause

10:45 Uhr Aus der Werkstatt in die Uni – Menschen mit Behinderungen als Bildungsfachkräfte an Hochschulen
Impulsvortrag
Frau Gesa Kobs
Geschäftsführerin Institut für Inklusive Bildung Kiel

Kurzvorlesung
Herr Marco Reschat
Bildungsfachkraft Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

12:15 Uhr Mittagspause

13:15 Uhr Workshops
A. World-Café „Disability Studies“
Laut der Arbeitsgemeinschaft für Disability Studies (AGDS) schreitet die institutionelle Etablierung von Disability Studies in Deutschland bisher nicht so schnell voran wie im englischsprachigen Raum. Entstanden sind mehrere Professuren und Institute in Deutschland und Österreich mit direktem oder indirektem Bezug auf die Disability Studies. Derzeit gibt es in Deutschland noch keinen eigenen Abschluss in Disability Studies, Disability Studies sind jedoch Bestandteil verschiedener Studiengänge im Bereich der Sozial-, Kultur-, Geschichts-, Erziehungs- und Literaturwissenschaften.

Die Teilnehmer*innen befassen sich im Rahmen des Workshops insbesondere mit den Fragen:
• Wie kann Disability Studies in Hamburg auf Dauer implementiert werden?
• Wie kann eine hochschul- und fachbereichsübergreifende sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit aufgebaut bzw. weiterentwickelt werden?
• Wie kann die Wirkung der angestrebten Maßnahmen evaluiert werden?

B. Forum Bildungsfachkräfte
Als erstes Bundesland wurde in Schleswig-Holstein ein Institut für Inklusive Bildung gegründet, an dem Menschen mit Behinderungen, die vormals in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gearbeitet haben, als Bildungsfachkräfte qualifiziert werden. Bildungsfachkräfte sind als Lehrende an der Universität tätig und vermitteln den Studierenden sowie Lehr-, Fach- und Führungskräften wie Inklusion praktisch funktioniert. In Seminaren in ganzer Semesterlänge, Workshops, Vorlesungssitzungen und Konferenzbeiträgen vermitteln sie ihre Lebenswelten, spezifische Bedarfe und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung auf Augenhöhe und aus erster Hand.

Die Teilnehmer*innen des Workshops erhalten weitergehende Informationen zur Arbeit der Bildungsfachkräfte sowie zu den strukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen und befassen sich mit der Konzeption.

Beide Workshops finden parallel statt.

14:45 Uhr Kaffeepause

15:00 Uhr Ergebnissicherung

Interview
Jürgen Dusel
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen

Ausblick und Abschied
Frau Ulrike Kloiber
Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen

16:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Kontakt für Rückfragen
Anne Binder
E-Mail: anne.binder@bwfgb.hamburg.de
Tel.: (040) 42863 5726

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!